Lungen- und Eierstock-Krebs: zielgerichtete Therapien verlängern Lebenszeit

Für Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) sowie für Patientinnen mit Ovarialkarzinom weist die Statistik eine schlechte Prognose aus. Studien zeigen: Der Einsatz zielgerichteter Therapien von Beginn der Erkrankung an verbessert die Lebenserwartung deutlich. Laboranalysen der Tumorzellen helfen dabei, Patienten von Beginn an mit den wirksamsten Medikamenten zu behandeln.

Effektiver gegen Lungenkrebs

Eine Erstlinientherapie mit EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren der dritten Generation kann das mediane Gesamtüberleben beim NSCLC mehr als verdoppeln. 2012 gewannen Patienten im Schnitt noch 14 Monate Lebenszeit hinzu; 2017 sind es unter der modernen Therapie laut der noch laufenden FLAURA-Phase- III-Studie mindestens 30 Monate. Der Wirkstoff Osimertinib verursacht aufgrund der der spezifischen Wirkung zudem weniger Nebenwirkungen als die gegenwärtige Standardtherapie.

Zeit gewinnen bei Eierstockkrebs

Auch Frauen mit Eierstockkrebs profitieren von zielgerichteter Therapie. Laut der SOLO2-Studie verlängerte sich bei Frauen mit einem Platin-sensitivem Ovarialkarzinom-Rezidiv unter der Behandlung mit Inhibitoren der Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP) wie Olaparib das progressionsfreie Überleben bis zum zweiten Rezidiv auf 19 Monate. Ohne diese Behandlung lag die Zeit zwischen erstem und zweitem Rückfall bei nur rund fünf Monaten.

Therapieentscheidung mit Companion Diagnostics

Welche Medikamente die größten Therapieerfolge versprechen, zeigen Labortests. Je nach Beschaffenheit der Tumorzellen und ihrem Mutationsstatus variiert die Wirksamkeit der Chemotherapien. Darum sind für viele der zielgerichteten Krebstherapeutika begleitende Labortests vorgeschrieben. Mit dieser Companion Diagnostic lassen sich spezifische Eigenschaften und Mutationsformen der Krebszellen analysieren, die Mediziner können einschätzen, auf welche Medikamente die Krebszellen überhaupt ansprechen. Osimertinib und Olaparib gehören zu den Wirkstoffen, die nur nach vorheriger Labordiagnose der Krebszellen sinnvoll eingesetzt werden können. Ausnahme: Die neue Darreichungsform von Olaparib als Filmtablette ermöglicht die Therapie ohne vorherige Testung.

 

Quellen:

Ärztezeitung online

Deutsche Krebsgesellschaft

Trillium Krebsmedizin

Weitere Informationen zu diesen Themen