781 zu 1
Noch positiver fällt die Bilanz aus, wenn nur die Männer berücksichtigt werden, die nach der Einladung auch tatsächlich untersucht wurden. In dieser Gruppe liegt die Mortalität sogar um 27 Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe. Fazit des Updates nach 13 Jahren: Bei 781 Männern, die regelmäßig zum PSA-Screening eingeladen werden, lässt sich ein Todesfall aufgrund von Prostatakrebs verhindern. Um diese Relationen zu erheben, analysierten die Wissenschaftler um Professor Fritz Schröder von der Erasmus-Universität in Rotterdam die Daten von über 160.000 Männern im Alter von 55 bis 69 Jahren aus den Niederlanden, Belgien, Schweden, Finnland, Italien, Spanien, Schweiz und Frankreich.
Hartnäckiges Problem: Überdiagnosen
Trotz des beobachteten Nutzens raten die Forscher nicht dazu, ein allgemeines PSA-Screening einzuführen. Hintergrund: Mit etwa 40 Prozent liegt die Rate an Überdiagnosen zu hoch. Die Mediziner befürchten, dass Patienten aufgrund unnötiger Therapien unter vermeidbaren Nebenwirkungen zu leiden haben. Dazu gehört auch der Anspruch, möglichst gar nicht erst eine Biopsie durchführen zu müssen. Präzise Test- und neue bildgebende Verfahren sollen dabei helfen, aggressiv wachsende Karzinome von klinisch weniger bedeutsamen Tumoren zu differenzieren. Bei der aktiven Überwachung – etwa von gut differenzierten, lokal begrenzten T1- und T2-Karzinomen – spielt der regelmäßige PSA-Test jedoch weiter eine wichtige Rolle, um den Krankheitsverlauf beurteilen und ggf. eingreifen zu können.
Quellen:
Mehr lesen:
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
IPF-Faltblatt Tumore