Labortests verbessern Diagnose bei ACS-Verdacht

Bei Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt zählt jede Minute. Zu den von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) festgelegten Diagnose-Standards gehören auch Labortests. Auf dem DGK-Kongress im April berichteten Mediziner von einem neuen Troponin-Testverfahren, das die Diagnose bei Patienten mit Non-STEMI-ACS beschleunigt.

Zeit für Therapiestart gewinnen

Zu den initialen Laborbestimmungen gehören neben den Standardwerten zumindest Troponin T oder I, Kreatinin, Glucose, Hämoglobin und ein Blutbild. Die Ergebnisse müssen  laut einer DGK-Leitlinie spätestens nach 60 Minuten vorliegen, damit die Krankenhausärzte die Diagnose validieren und das Risiko für die Patienten abschätzen können. Besonders wichtig: der Troponin-Wert. Er wird bei der Aufnahme der Betroffenen und erneut nach etwa sechs Stunden ein zweites Mal bestimmt. Eine Forschergruppe des Herzzentrums Hamburg zeigte anhand einer Studie, dass Ärzte mit modernen Testverfahren die Herzinfarkt-Diagnose beim Non-STEMI-ACS schon innerhalb einer Stunde stellen können.

 

Biomarker liefert wichtige Therapie-Hinweise

Den Wissenschaftlern aus Hamburg zufolge fehlen bisher klare Anhaltspunkte, wie bei Patienten mit akutem Herzschmerz ohne STEMI weiter vorgegangen werden soll. Die mit dem neuen Verfahren ermittelten Troponin-Werte liefern den Experten zufolge entscheidende Informationen. Im Rahmen der Hamburger Studie bestimmten die Mediziner mit dem neuen Testverfahren die Troponin-Werte unmittelbar nach der Aufnahme ins Krankenhaus sowie erneut eine Stunde später. Veränderten sich die Werte in dieser Zeit, so erfolgten Herzkatheter-Untersuchungen. Blieben die Werte gleich, konnten die Patienten nach Hause gehen.

 

Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)

DGK-Leitlinie Akutes Koronarsyndrom ohne ST-Hebung (NSTE-ACS)

 

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