Wanzenbisse können gefährlich werden
Der eigentliche Überträger der Chagas-Krankheit ist die Raubwanze. Sie nimmt den Erreger Trypanosoma cruzi beim Blutsaugen aus Wirtstieren auf. In den menschlichen Körper gelangt der Erreger, wenn eine Wanze auf die Haut kotet und der Mensch diesen die Bisswunde kratzt. Forscher der Universität von Pennsylvania stellten in Laborversuchen fest, dass sich Bettwanzen bei der Blutmahlzeit an infizierten Wirtstieren mit dem Erreger anstecken und diesen weitergeben können. Trypanosoma cruzi-Erreger finden sich vor allem in Süd- und Mittelamerika. Bricht die Chagas-Krankheit aus, kann sie nur in der akuten Phase ursächlich behandelt werden. Zur Diagnose eignen sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am besten Blutuntersuchungen. Per Labortest sollten Mediziner bei Verdacht Typhus abdominalis, Influenza, viszerale Leishmaniose, Malaria und Brucellose ausschließen.
Mehr Reiseverkehr, mehr Parasiten-Infektionen
Außer Bettwanzen machen auch Parasiten wie Milben und Würmer den Reiserückkehrer zunehmend das Leben schwer. Experten sehen dafür vielfältige Gründe. So nehmen private und berufliche Reisen rund um den Globus zu. Das ermöglicht es Parasiten, sich unbemerkt immer weiter auszubreiten. Dass Insektizide heute eher seltener eingesetzt werden und in manchen Kreisen eine geringe Akzeptanz haben, Auch vom sinkenden Einsatz von Pestiziden profitieren viele Parasiten. Ärzte, denen eine Diagnose bei Patienten nach Fernreisen schwer fällt, können sich beim RKI über seltene und importierte Infektionskrankheiten informieren.
Quellen:
Bed bugs (Cimex lectularius) as vectors of Trypanosoma cruzi.