Influenza nach der Grippewelle: an Zoonose denken

Die Aktivität von Atemwegserkrankungen und Influenzaviren nimmt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) leicht ab. Noch aber rollt die Grippewelle. Mit neuen Infomaterialien bereitet das RKI Mediziner schon auf die Zeit danach vor. Leiden Patienten dann besonders häufig an Atemwegserkrankungen oder entwickeln sie eine Influenza, sollten Ärzte auch eine Infektion mit zoonotischen Influenzaviren abklären.

Hühner in einem Garten im Frühling.

Nicht-humane Influenzaviren als Auslöser von Grippe

Grippeerkrankungen bei Menschen gehen meistens auf die humanen Influenza A- und B-Viren zurück. Grundsätzlich können sich Patienten aber auch mit nicht-humanen Influenzaviren infizieren. Für diese zoonotische Erkrankungen kommen laut Experten des RKI nur Influenza A-Viren in Frage, die von infiziertem Geflügel (aviäre Influenza) oder Schweinen (porcine Influenza) auf den Menschen übergehen. Diese Infektionen treten in Deutschland extrem selten auf. Dennoch rät das RKI Ärzten dazu, sich der Möglichkeit von sporadischen Infektionen mit nicht-humanen Influenzaviren bewusst zu sein und Patienten im Verdachtsfall auf berufliche oder private Exposition gegenüber Tieren zu befragen.

 

Labordiagnostik bei zoonotischer Influenza

Patienten mit einer zoonotischen Influenza zeigen als erstes Symptom meist Fieber, begleitet oder gefolgt von respiratorischen Symptomen wie Husten und Atemnot. Die Erkrankung zieht vor allem die unteren Atemwege in Mitleidenschaft. Neben den respiratorischen Symptomen treten auch gastrointestinale Beschwerden und Störungen des Blutbildes auf. So leiden die Patienten an Durchfall, Übelkeit und Erbrechen; im Blutbild zeigt sich häufig eine Leuko-, Lympho- und Thrombozytopenie. Typische Symptome der saisonalen Influenza-Infektion wie Hals-, Kopf- und Muskelschmerzen kommen dagegen nicht regelmäßig vor. Bei Labortests zur Subtypisierung des Krankheitserregers gelingt es in der Regel nicht, ein saisonales Grippevirus zu erkennen. Dann, so das RKI, sollten Ärzte umgehend das Nationale Referenzzentrum für Influenza kontaktieren. Dort halten Experten die weiterführende Diagnostik vor und können diese durchführen.

 

Quelle:

Robert Koch-Institut, RKI-Ratgeber für Ärzte

 

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IPF-Faltblatt Impfschutz

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