Infertilität kann auf Hodenkrebs hinweisen

Männer mit eingeschränkter Fertilität erkranken eher an Hodenkrebs als ihre zeugungsfähigen Geschlechtsgenossen. Das stellten US-amerikanische Forscher von der Standford University in Kalifornien fest. Für Männer mit Azoospermie lag das Risiko für eine Krebserkrankung sogar um 50 Prozent höher.

99 Prozent höheres Risiko für Hodenkrebs

Die Forscher der Standford University verglichen für ihre Studie Versicherungsdaten von 76.083 Männern im durchschnittlichen Alter von 35 Jahren mit Verdacht auf Infertilität oder bestätigter Infertilität, einer Kontrollgruppe von 760.830 Männern ohne Infertilitätsverdacht und ohne Sterilisationsbehandlung sowie einer weiteren Gruppe von 112.655 Männern, die sich einer Vasektomie unterzogen hatten, also mit recht großer Sicherheit vorher fertil gewesen waren. Im Vergleich zur Kontrollgruppe hatten infertile Männer ein um 99 Prozent erhöhtes Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken.

 

Männer aufklären

Hodenkrebs tritt verstärkt bei jüngeren Männern auf: In der Altersgruppe der 25- bis 45-Jährigen ist er der häufigste bösartige Tumor. Männer sollten daher nicht nur aus Gründen der Familienplanung wissen, wie es um ihre Fruchtbarkeit bestellt ist. Laboruntersuchungen einer Samenprobe klären, ob Fertilitätsstörungen vorliegen. Außerdem sollten Männer ihre Hoden regelmäßig auf Veränderungen abtasten. Denn: Rechtzeitig erkannt, lässt sich ein Hodenkarzinom gut kurieren. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt bei über 95 Prozent.

 

Quellen:

Ärztezeitung

The Journal of Urology 2014, online 14. November

 

 

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