Infektionskrankheiten bei Flüchtlingen

Viele Menschen, die nach langer Flucht in Deutschland angekommen sind, benötigen medizinische Hilfe. Einige leiden an Infektionen, die hierzulande untypisch sind. Experten des Robert Koch-Instituts unterstützen betreuende Mediziner mit einer Tabelle, die mögliche Krankheiten übersichtlich zusammenstellt. Die Experten weisen darauf hin, dass die Allgemeinbevölkerung nicht von massenhafter Ansteckung bedroht ist. Das Infektionsrisiko betrifft zuallererst die Flüchtlinge selbst.

Malaria, Tetanus, Typhus

Das Spektrum möglicher Krankheiten reicht von Malaria über Tetanus und Meningitis bis hin zu Tuberkulose. Frühe Symptome der Krankheiten sind oft unspezifisch und leicht zu übersehen: etwa Fieber, Krankheitsgefühl, Muskel- und Gelenkschmerzen. Um eine akut behandlungsbedürftige Infektion ausschließen oder bestätigen zu können, empfehlen die RKI-Experten eine zügige diagnostische Klärung. Mediziner sollten neben dem Herkunftsland auch die Fluchtroute und die Umstände der Flucht gründlich erheben.

 

Impfungen durchführen

Viel häufiger als an den in der Tabelle genannten Erkrankungen leiden Flüchtlinge allerdings unter den gleichen Infektionen wie die ansässige Bevölkerung (z. B. grippaler Infekt, „Kinderkrankheiten“). Durch die Flucht geschwächt und aufgrund des engen Zusammenlebens in Gemeinschaftseinrichtungen infizieren sie sich leichter als gesunde Einheimische mit entsprechenden Erregern infizieren. Liegen keine Impfdokumente vor, sollten die Betroffenen möglichst bald durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) oder durch vom ÖGD beauftragte Ärzte geimpft werden, so die STIKO.

 

Quellen:

Ärztezeitung

Robert Koch-Institut, EpidBull 38/2015 mit Übersicht

 

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