Labortest als Lotse für weitere Diagnostik
Computertomografie, Kernspintomografie und andere bildgebende Verfahren kommen in Deutschland zwar oft zum Einsatz, um endokrinologische Erkrankungen zu diagnostizieren. Nach Angaben der DGE-Fachmediziner sind diese Nachweisverfahren jedoch oft nicht indiziert oder zielen auf die falschen Organe. Vor allem bei Hyperkortisolismus (Cushing-Syndrom) und Conn-Syndrom sollte der laborchemische Nachweis einer hormonellen Erkrankung immer der Bildgebung vorausgehen.
Cushing: erst Labordiagnostik, dann Lokalisationsdiagnostik
Auch Leitlinien geben Laboruntersuchungen den Vorrang vor bildgebende Verfahren. So rät die Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin in ihrer Leitlinie zum Cushing-Syndrom (zurzeit in Überarbeitung): Erst nach endokrinologischer Diagnostik der Grunderkrankung ist die Lokalisationsdiagnostik indiziert. Zu den Parametern für die allgemeine Labordiagnostik gehören Blutbild, Serumelektrolyte, Serumkreatin, Harnstoff-N; BZ. Spezifische Hinweise auf das Cushing-Syndrom geben unter anderem freies Urin-Cortisol in einer 24-Stunden-Urinuntersuchung, die ggf. mehrfach durchgeführt werden sollte, und ein Speichel-/Plasma-Cortisol-Tagesprofil.
Quellen:
AWMF-Leitlinie der DGKJ „Cushing-Syndrom“