Angst vor Arztbesuch
So entwickelnd die Betroffenen häufig die Angst, einen Arzt aufzusuchen – sie zögern den Arztbesuch so lange wie möglich heraus. Wichtige therapeutische Maßnahmen beginnen dann erst verspätet oder gar nicht. Die Chance, dass aus einer gut behandelbaren HIV-Infektion eine Aidserkrankung wird, erhöht sich so deutlich. Das müsste nicht sein, denn solange alle Praxismitarbeiter die üblichen Hygienemaßnahmen einhalten, überträgt sich der HI-Virus in Arztpraxen und Krankenhäusern nicht.
Betroffene in Gesundheitsberufen
Dasselbe gilt für Praxismitarbeiter. Sind Ärzte, Krankenpfleger oder -schwestern infiziert, so kann sich das Virus nur bei Behandlungen übertragen, die ein hohes Verletzungsrisiko für das Personal bergen. Ansonsten besteht keine Gefahr. Die Kampagne „positiv zusammen leben“ des Bundesgesundheitsministeriums und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung betont zum diesjährigen Welt-Aids-Tag am 1. Dezember: „Prinzipiell stehen Menschen mit HIV alle Gesundheitsberufe offen“. Die Initiatoren lehnen etwa HIV-Tests als Einstellungskriterium oder zur routinemäßigen Kontrolle aufgrund ihrer diskriminierenden Wirkung ab.
90 Prozent infizieren sich beim Sex
Nicht im normalen, sozialen Umgang miteinander, sondern vor allem beim Sex besteht die Gefahr, sich mit dem HI-Virus zu infizieren: Neun von zehn der in Deutschland infizierten Menschen haben sich so angesteckt. Wer mit jemandem Geschlechtsverkehr hat, der HIV-positiv ist oder von dem er dies nicht weiß, sollte sein Blut möglichst zeitnah nach dem sexuellen Abenteuer auf den Virus überprüfen lassen. Besser noch: Es gar nicht so weit kommen lassen und Kondome verwenden.
Quellen
Deutsche Aids-Hilfe, Studie „Positive Stimmen“
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