Helicobacter pylori konsequent bekämpfen

Etwa jeder vierte Erwachsene in Deutschland hat ihn: den Magenkeim Helicobacter pylori. Anders als bisher angenommen erhöhen die Magenbakterien das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, um das 20-Fache. Experten der Healthy Stomach Initiative schlagen auch für Nicht-Risikopatienten ein Screening vor.

Check bei der Darmspiegelung

Die Mediziner fordern, alle Patienten, die an einer Vorsorgekoloskopie teilnehmen, per Bluttest gleichzeitig auf Pepsinogen und Gastrin 17 zu untersuchen. Diese Parameter weisen in der Regel auf eine chronische Gastritis hin. Fallen die Tests positiv aus, sollte der Befund auch endoskopisch abgeklärt werden. Falls erforderlich, können die Patienten dann eine Eradikationstherapie erhalten. Die Autoren der zurzeit in Überarbeitung befindlichen AWMF-Leitlinie weisen darauf hin, dass serologische Tests für den Gebrauch in Europa validiert sein sollten. Der Grund: Helicobacter pylori besitzt eine große genetische Variabilität zum Beispielbei Menschen von unterschiedlichen Kontinenten.

 

Treffsichere Diagnostik

Zur Diagnostik einer bestehenden Helicobacter pylori-Infektion eignen sich nach Expertenmeinung vor allem direkte Testverfahren wie Histologie und Erregeranzucht, Stuhl-Antigen- oder Urase-Schnelltest und Harnstoff-Atemtest. Vorteil: Mit diesen Verfahren kann das Bakterium als ganzes, als spezifisches Antigen oder als spezifisches Stoffwechselprodukt nachgewiesen werden. Um die Diagnose abzusichern, sollten zwei positive Testergebnisse unterschiedlicher Verfahren vorliegen. Ob die Therapie erfolgreich war, zeigen der 13C-Harnstoff-Atemtest oder der monoklonale Stuhlantigentest. Bei Risikopatienten sollten behandelnde Ärzte jedoch eine Kontrollendoskopie durchführen.

 

Quellen:

Medical Tribune

AWMF-Leitlinie Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit

 

Mehr lesen:

Healthy Stomach Initiative

DGVS

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