Hautkrebs: Labortest erkennt Hochrisikopatienten

Für 2014 rechnen Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) damit, dass mehr als 10.000 Männer und über 9.500 Frauen in Deutschland neu an einem Melanom erkranken. Ein neues Testverfahren könnte zukünftig dabei helfen, Patienten mit hohem Risiko für metastasierenden Hautkrebs besonders zuverlässig zu erkennen.

Melanom-Patienten mit Tumorzellen in den Lymphknoten müssen mit einer relativ schlechten Prognose für den Krankheitsverlauf rechnen. Daher spielt der Lymphknotenbefund auch für die Beurteilung des Krankheitsstadiums eine wichtige Rolle.

 

Eine unter einer Million

Forscher aus Tübingen konnten nun mit einer quantitativen Immunzytologie Tumorzellen in Wächterlymphknoten deutlich leichter entdecken als mit der herkömmlichen Lymphknotenbiopsie. Dabei müssen Pathologen pro Lymphknoten bis zu 36 Gewebeschnitte durchführen, entdecken dennoch nur etwa 30 Prozent gestreuter Tumorzellen. Die Sensitivität des neuen Verfahrens liegt den Forschern zufolge deutlich höher. In einer angefärbten Gewebeprobe können sie eine einzelne Melanomzelle unter einer Million gesunder Zellen ausmachen. Im Verlauf der Studie zeigte sich: Die Dichte der disseminierten Krebszellen (DCC) in den Lymphknoten korrelierte unmittelbar mit dem Sterberisiko.

 

Mit Sieb und Farbe

Statt einen Zellschnitt anzufertigen, pressten die Forscher biopsierte Lymphknoten durch ein feines Sieb. So lösten sie sowohl gesunde als auch Tumorzellen aus dem Zellverband. Diese Proben wurden angefärbt und anschließend unter dem Mikroskop untersucht. Dabei nutzten die Wissenschaftler das Tumorantigen gp100 als Marker. Insgesamt untersuchten sie 1.834 Lymphknoten von Patienten, deren Biopsie-Ergebnisse negativ waren. Bei 51 Prozent der Patienten fanden die Mediziner mit dem immunzytologischen Verfahren doch noch Krebszellen im Gewebe. Nun sollen weitere Studien das Testverfahren praxisreif machen.

 

Quelle:

Ärztezeitung

 

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