Nachfragen bei der Anamnese
Im Anamnesegespräch sollten Ärzte klassische Risikofaktoren erfragen: Hatten die Reiserückkehrer Kontakt zu Tieren? Haben sie in Süßgewässern gebadet? Gab es ungeschützte sexuelle Kontakte? Wurden rohe oder unzureichend gegarte Lebensmittel verzehrt? Auch Faktoren wie Reiseverlauf und -dauer, aktueller Impfstatus, Vorerkrankungen, einzunehmende Medikamente und Malariaprophylaxe helfen dabei, die Symptome einzuschätzen.
Basisdiagnostik in Labor
Falls die Reisenden in Malaria-Endemiegebieten Urlaub gemacht haben, bringen mikroskopische Untersuchungen des sogenannten dicken Tropfens und auch dünner Blutausstriche (Giemsa-Färbung) auf Plasmodien sowie Antigennachweise Klarheit darüber, ob tatsächlich eine Infektion vorliegt. Darüber hinaus empfehlen Experten ein Blutbild mit Thrombozyten und CRP. Auch die Transaminasen, γ-GT, Kreatinin, Glukose und Elektrolyte sollten Ärzte aus einer Blutprobe bestimmen lassen. Blut-, Stuhl- und Urinkulturen geben Aufschluss über Erregertyp und Resistenzen. Im Zuge der Labordiagnostik sollten Ärzte zudem eine Serumprobe für spätere Untersuchungen einfrieren lassen.
Organbeteiligungen beachten
Bei Erkrankungen wie Malaria, Rickettsiosen, Dengue, Typhus oder Ebola ist zwar oft Fieber das einzige Symptom. Es können aber auch Begleitsymptome auftreten. Ärzte sollten daher zusätzliche Leitsymptome wie Hautveränderungen, Organbeteiligungen von Leber, Lunge, Milz oder Lymphknoten sowie Gelenkschmerzen achten, um der Krankheit auf die Spur zu kommen.
Quelle:
Medical Tribune, 10.07.2015
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