Nördlicher und höher
Experten des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) beobachten, dass FSME zunehmend auch im nördlichen Europa und in Höhenlagen auftritt. Aufgrund der wachsenden Mobilität von EU-Bürgern und des zunehmenden Tourismus in Endemiegebiete bewerten sie die Erkrankungen als internationales Gesundheitsproblem.
Impfung und Auffrischung
Mit den „Guidelines on Diagnosis and Management of Tick Borne Encephalitis“ entwickelten Neurologen aus Ost-, Mittel- und Nordeuropa einheitliche Empfehlungen für das Management der FSME. Sie empfehlen eine Impfung für alle Personen ab einem Jahr, die in Hochrisikogebieten leben oder dorthin reisen. Diese Impfung soll erstmals drei Jahre nach der Grundimmunisierung aufgefrischt werden. Im Anschluss raten die Experten zu einer nach Alter gestaffelten Immunprophylaxe: Menschen unter 60 Jahren erhalten alle fünf Jahre weitere Impfungen, über 60-Jährige alle drei Jahre.
Diagnose mit ELISA und Lumbalpunktion
Als unverzichtbares Diagnoseverfahren gilt auch in der europaweiten Leitlinie der simultane Nachweis von IgM- und IgG-Antikörpern im Blut mittels ELISA. Kommen die Erkrankten aus Regionen, in denen noch weitere durch Flaviviren ausgelöste Erkrankungen wie Gelb-, Dengue- oder West-Nil-Fieber heimisch sind, sollten Mediziner die spezifische FSME-Immunität der Betroffenen durch einen Virusneutralisationstest absichern. Und: Statt mit PCR (zu geringe diagnostische Aussagekraft) sollten Ärzte bei allen Patienten mit einer Lumbalpunktion abklären, ob das zentrale Nervensystem tatsächlich infiziert ist.
Quelle:
Medical Tribune, 25.07.2014
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