Europa-Leitlinie Herzinsuffizienz überarbeitet

Im Rahmen des Heart Failure 2016-Kongress stellten Experten die überarbeitete Version der Leitlinie „Diagnose und Therapie der akuten und chronischen Herzinsuffizienz der European Society for Cardiology (ESC)“ vor. Darin widmen sich die Mediziner erstmals auch ausfühlich wichtigen Komorbiditäten.

Diagnose-Einstieg weiterhin mit Labortests

Medizinern empfiehlt die überarbeitete Leitlinie, weiterhin mit Bluttests in die Diagnose einzusteigen. Die Konzentration naturetischer Peptide im Blutplasma weist den Autoren zufolge bereits darauf hin, welche weiteren Untersuchungen erforderlich sind. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Herzinsuffizienz, empfehlen sie einstimmig ergänzende Laboruntersuchungen. Dazu gehören etwa neben den Leberfunktionswerten auch Glukose- und HbA1c-Werte sowie die Hämoglobinkonzentration. Die Schilddrüsenfunktion sollten Ärzte per TSH-Test abklären. (Kap. 5.10)

Begleiterkrankungen mit Labordiagnostik gut managen

Patienten mit Herzinsuffizienz leiden häufig an Begleiterkrankungen. Dazu gehören laut Leilinienautoren Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Störungen der Blutfettwerte, Eisenmangel bis hin zur Anämie oder Nierenerkrankungen. Mit regelmäßiger Labordiagnostik lassen sie sich frühzeitig entdecken. Die Autoren der Leitlinie sind sich einig: Besonders Patienten mit einer diastolischen Herzinsuffizienz sollten unbedingt regelmäßig auf kardiovaskuläre und andere Komorbiditäten untersucht werden (Kap. 9.4). Kontinuierliches Monitoring ist zudem für eine erfolgreiche Therapiekontrolle unerlässlich.

 

Quelle:

Medscape

European Heart Journal

 

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