Durchfall: Vorsicht im Wasser

Durchfall, Magenschmerzen, Übelkeit und Fieber: Patienten mit diesen Symptomen sind in Arztpraxen keine Seltenheit. Häufig handelt es sich um einen einfachen Magen-Darm-Infekt. In etwa zwei bis vier Prozent der Fälle rufen jedoch Sporentierchen die Beschwerden hervor. Sie übertragen die ansteckende Durchfallerkrankung Kryptosporidiose. Kinder im Alter zwischen sechs und 24 Monaten trifft die Infektion besonders häufig.

Parasiten im Pool

Sporentierchen kommen nicht nur in Naturgewässern wie Seen, Teichen oder Flüssen vor. Sie können sich auch im heimischen Swimmingpool oder Planschbecken ansiedeln.  Betroffene nehmen die Parasiten auf, wenn sie beim Schwimmen oder Spielen Wasser schlucken. In der Regel lassen Bauchschmerzen, Übelkeit und Fieber nach einer, spätesten zwei Wochen nach. Berichten die Patienten über länger anhaltende Symptome, sollten Ärzte auch an eine Kryptosporidiose denken. Bei Säuglingen und immunsupprimierten Patienten kann die Infektion zudem zu schweren Elektrolytverlusten und Malabsorptionen führen.

 

Diagnose mit Stuhlprobe

Zur Diagnose benötigen Ärzte eine Stuhlprobe. Sicher ausschließen lässt sich die Infektion nur, wenn drei Proben an verschiedenen Tagen genommen und unter dem Mikroskop auf die Oozysten untersucht werden – die Ausscheidung der Parasiten kann intermittieren. Neben der mikroskopischen Analyse können die Erreger im Labor auch mit Immunfluoreszenztests und ELISA-Kits nachgewiesen werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist allerdings darauf hin, dass diese Tests nur eine Bestimmung auf Gattungsebene erlauben.

 

Quelle:

Medical Tribune, 08.08.2014

Robert Koch-Institut, RKI-Ratgeber für Ärzte, Kryptosporidiose


Mehr lesen:

Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 2014; Nr. 25: 207-209


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