Diabetes-Prävention: nächtlichen Blutdruck messen

Etwa 30 Prozent der Patienten mit Diabetes Typ 1 und fast 84 Prozent der Patienten mit Diabetes Typ 2 leiden an zu hohem Blutdruck. Spanische Wissenschaftler zeigen nun in einer aktuellen Studie, dass erhöhte Blutdruckwerte in der Nacht bereits im Vorfeld der Erkrankung auf einen drohenden Diabetes hinweisen können.

Kein Diabetes, aber Bluthochdruck

Wissenschaftler um Ramón Hermida von der Universität Vigo in Spanien maßen im Rahmen einer prospektiven Studie den Blutdruck bei 2.656 Männern und Frauen im Alter von durchschnittlich 50 Jahren regelmäßig mittels 48-Stunden-Langzeitmessung. Je nach Ausgangswert wurden die Daten jährlich oder häufiger ermittelt. Zu den Probanden gehörten neben Nichtdiabetikern mit normalen Blutdruckwerten Patienten, deren Bluthochdruck nicht behandelt bzw. therapieresistent war, die aber ebenfalls nicht an Diabetes litten.

 

Erst nächtlicher Bluthochdruck, dann Diabetes

Während einer mittleren Beobachtungszeit von 5,9 Jahren entwickelten 190 Personen einen Diabetes Typ 2. Die Forscher berücksichtigten bei der Auswertung auch andere Risikofaktoren wie Alter, Taillenumfang, Nüchternglukose, chronische Nierenerkrankungen und Hypertonietherapie. Im Verhältnis erschienen jedoch die nächtlichen Blutdruckwerte als zuverlässigster signifikanter Prädiktor für eine Diabetes-Neuerkrankung. Pro Anstieg um eine Standardabweichung erhöhte sich das relative Erkrankungsrisiko im Untersuchungszeitraum um 28 Prozent. Keinen Vorhersagewert besaßen dagegen Klinik-Blutdruckmessungen am Tag, ambulante Tageswerte sowie der 48-Stunden-Mittelwert.


Quellen:

Ärztezeitung

Abstract „Sleep-time BP: prognostic marker of type 2 diabetes and therapeutic target for prevention”

 

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