Diabetes: Patienten zu regelmäßiger Vorsorge ermutigen

Nicht einmal die Hälfte aller diagnostizierten Typ 2-Diabetiker nutzt nach Angaben von Gesundheitsforschern die HbA1c-Messung regelmäßig. Auch bei Therapiezielen und Folgeerkrankungen schlagen Experten Alarm: Die wenigsten Patienten erreichen dauerhaft optimale Blutzuckerwerte: Von den fast sieben Millionen Betroffenen bleiben bei nur knapp drei Millionen Spätkomplikationen aus.

Blutzuckerzielwerte häufig verfehlt

Ein dauerhaft guter HbA1c-Wert gilt als Schlüssel für die Primärprävention. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) empfehlen als Behandlungsziel, diesen Wert zwischen 6,5 Prozent und 7,5 Prozent einzupendeln. Dabei raten die Experten dazu, für jeden Patienten ein individuell sinnvolles Therapieziel festzulegen. Das gelingt bisher jedoch nur bei rund vier Millionen der Typ 2-Diabetikern. Je seltener die Patienten Kontrollmessungen in Anspruch nehmen, desto schwieriger wird es jedoch, die Therapie individuell erfolgreich anzupassen.

 

Regelmäßig zum Screening

Neben der Kontrolle des HbA1c-Wertes sollten Diabetes-Patienten auch regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen, die Folgeschäden frühzeitig aufdecken. Die DDG/DGIM-Empfehlungen raten zu einem jährlichen Screening auf diabetische Neuropathie, Fußläsionen, Nephropathie und Netzhautkomplikationen. Zusätzlich empfehlen die Fachgesellschaften, das makro- und mikrovaskuläre Gesamtrisiko im Blick zu behalten.

Sie raten, Menschen mit Typ 2-Diabetes mindestens alle ein bis zwei Jahre auf vaskuläre

Risiken (Hypertonie, Raucherstatus) zu untersuchen. Behandelnde Ärzte sollten zudem Lipide und Kreislaufparameter kontrollieren. Blutdruck sowie Puls messen sie am besten an verschiedenen Körperstellen. Mittels Urintest sollten Ärzte bei diesem Screening auch eine Mikroalbuminurie ausschließen.

 

Quellen:

Ärztezeitung

DDG/DGIM Praxisempfehlung „Therapie des Typ 2-Diabetes“

 

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