Diabetes: intensive Therapie schützt Gefäße

Gefäßschäden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Langzeitfolgen von Diabetes. Eine intensive Diabetes-Therapie kann Typ 1-Diabetiker langfristig vor der Entwicklung kardiovaskulärer Komplikationen schützen. Wissenschaftler konnten zeigen: Je dichter der HbA1C-Wert von Typ 1-Diabetikern an der Norm liegt, desto seltener kam es zu Herzinfarkten und Schlaganfällen.

Diabetes-Therapieansätze im Vergleich

In der von der American Diabetes Association in Auftrag gegebenen Studie The Diabetes Control and Complications Trial (DDCT) verglichen die Wissenschaftler die Wirkung von intensiver und herkömmlicher Diabetestherapie. Die intensivierte Therapie zielte darauf ab, einen Blutglukosewert nahe der Norm zu erreichen. Insgesamt nahmen 1441 Typ 1-Diabetiker an der Studie teil und wurden randomisiert im Mittel 6,5 Jahre im Rahmen der Studie behandelt. 93 Prozent der Teilnehmer wurden im Anschluss im Rahmen der EDIC-Studie 30 Jahre lang regelmäßig nachuntersucht.

Diabetiker profitieren langfristig

Während des Follow-ups registrierten die Forscher 149 kardiovaskuläre Ereignisse bei 82 der ehemals intensiv Behandelten und 217 Ereignisse bei den konventionell Therapierten. Damit errechnet sich eine Reduktion der Inzidenz um 30 Prozent. Major-Events (Schlaganfall, Herzinfarkt, Tod) alleine traten um 32 Prozent seltener auf. Statistisch erklären die niedrigeren HbA1C-Spiegel diesen Behandlungseffekt, so die Autoren. Zusätzlich erfreulich: Der Benefit für die Patienten hielt über den gesamten Zeitraum der Nachuntersuchungen an, obwohl die Studien-Intervention selbst nur 6,5 Jahre dauerte.

 

Quellen:

Medical Tribune

Rose Gubitosi-Klug et al., Diabetes Care 2016; online first