Darmkrebsfrüherkennung: Stuhltest soll zukünftig auch Tumor-RNA aufspüren

Der Nachweis von Tumor-RNA könnte die Darmkrebsfrüherkennung mit einem Stuhltest verbessern. Mediziner*innen arbeiten an einem Test, der acht verschiedene RNA-Moleküle aufspüren soll. In einer Querschnittsstudie konnte ein solcher Test mehr Erkrankungen im Frühstadium aufspüren als ein immunologischer Standardtest.

DNA-Sequenzierung im Labor
Research | Fotolia Micha | Pixabay

Tumor-Erbgut als Risikomarker

Die bisherigen Stuhltests für die Darmkrebsfrüherkennung weisen Blutspuren nach, die von den Krebsge­schwüren freigesetzt werden. Die Stuhltests sind mittlerweile hochempfindlich, es gibt aber keine Garantie, dass ein Darmkrebs im Frühstadium bereits blutet. Fachleute gehen daher davon aus, dass über kurz oder lang Tests verwendet werden, die auf dem Nachweis von Tumorgenen beruhen. Noch genauer könnten Tests sein, die die RNA der Krebszellen nachweisen.

Erbgut-Test erkennt Darmkrebs häufiger

Für einen in den USA neu entwickelten Test konnte ein Forschungsteam nun untersuchen, wie häufig und wie genau der Test Erbgut von Tumorzellen aufspüren kann. An der Studie nahmen 8.920 Menschen über 45 Jahren teil. Sie schickten eine Stuhlprobe ein und unterzogen sich anschließend einer Darmspiegelung. Die Stuhlproben wurden sowohl mit dem neuen Testverfahren als auch mit einem üblichen immunologischen Test untersucht. Anhand der Ergebnisse zeigte sich, dass die neue Testmethode mit hoher Zuverlässigkeit Darmkrebs im Frühstadium erkennen konnte – und auch Erkrankungen aufspürte, die im klassischen Testverfahren nicht aufgefallen waren.

 

Quelle:

Ärzteblatt

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