Darmkrebs: Biomarker erlauben neuen Ansatz zur Prognoseabschätzung

Im Rahmen einer Studie zur optimalen Dauer von Chemotherapien, die einen Rückfall verhindern sollen, entwickelten Forscher*innen in Frankreich einen neuen Ansatz, um die Prognose Erkrankter einschätzen zu können. Sowohl der Wert des CE-Antigens (CEA) als auch der zirkulierenden Tumor-DNA (ctDNA) geben wichtige Hinweise auf den möglichen Krankheitsverlauf.

Ein Reagenzglas wird mit einer lilalen Flüssigkeit befüllt.
Fotolia / Gina Sanders

Wichtige Prognosefaktoren

Die Autor*innen beobachteten in ihrer Studie eine nicht-lineare Abhängigkeit von CEA-Wert und krankheitsfreiem Überleben. Erkrankte mit einem postoperativen CEA-Wert über 2 ng/ml hatten ein um 74 Prozent erhöhtes Risiko dafür, dass die Krankheit fortschreitet oder tödlich endet. Der Nachweis von ctDNA stellte sich in der multivariaten Analyse als ein von CEA unabhängiger Risikofaktor für das krankheitsfreie Überleben heraus. ctDNA-positive Patient*innen hatten ein um 88 Prozent höheres Risiko dafür, dass der Darmkrebs fortschreitet. Besonders ungünstig entwickelte sich die Erkrankung, wenn beide Biomarker zusammen vorlagen.

Therapiedauer dem Risikoprofil anpassen

Die Wissenschafler*innen entwickelten anhand der Studienergebnisse einen neuen Score und konnten beobachten, dass sich die prognostische Vorhersage gegenüber der bisherigen pTN-Prognoseabschätzung verbesserte . In der neuen Niedrigrisikogruppe war das krankheitsfreie Überleben mit einer dreimonatigen CAPOX-Therapie genauso gut wie mit sechsmonatiger FOLFOX- oder CAPOX-Behandlung, während die Patient*nnen der höheren Risikokategorie klar von der sechsmonatigen Chemotherapie profitierten. Vor einem breiten Einsatz dieser Klassifikation müssen diese Ergebnisse allerdings zunächst in anderen Kohorten validiert werden.

 

Quelle:

Medical Tribune

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