COVID-19: Impfmüdigkeit führt zu mehr schweren Erkrankungen

Und sie wirkt doch: Der Verzicht auf vollständigen Impfschutz und dessen Auffrischung erhöht einer britischen Studie zufolge das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Das gilt den Studienautor*innen besonders für ältere Menschen aus. Hierzulande empfehlen Fachleute allen Menschen ab 60 Jahren, mit bestimmten Vorerkrankungen und in Pflegeberufen eine jährliche Auffrisch-Impfung.

Das Coronavirus SARS-CoV-2
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Ein Drittel bis die Hälfte ohne ausreichenden Impfschutz

In der aktuellen Studie wertete ein Team um Sir Aziz Sheikh, dem Leiter des Usher Institute an der Universität Edinburgh, Daten von Patient*innen aus England, Schottland, Wales und Nordirland aus. Insgesamt ließen sich 90 Prozent der Bevölkerung Großbritanniens impfen, sobald der Impfstoff zur Verfügung stand. Die Zahl derjenigen, die eine vollständige Impfserie einschließlich der Booster-und Auffrisch-Impfung durchlaufen haben, lag jedoch deutlich niedriger. Anfang Juni 2022 hatten in England 45,8 Prozent und in Nordirland 48,8 Prozent der Erwachsenen nicht an allen empfohlenen Impfungen teilgenommen. In Schottland waren es 34,2 Prozent und in Wales 32,8 Prozent, die auf den kostenlosen Schutz teilweise verzichtet hatten.

Schon eine versäumte Impfung steigert Risiko

Nach den Berechnungen der Forscher*innen hätten vollständige und aufgefrischte Impfungen in rund 7.000 Fällen schwere Covid-19-Verläufe mit Krankenhausaufenthalt oder gar Todesfolge verhindern können. Besonders riskant war der Verzicht auf die regelmäßigen Impfungen für ältere Menschen. Schon ein ausgelasse­ner Impftermin steigerte in der Altersgruppe ab 75 Jahre das Risiko auf einen schweren Verlauf mit Hospitalisie­rung und eventuellem Tod um das 2,7-fache, bei zwei und mehr versäumten Impfungen um den Faktor 3.

 

Informationen zur Covid-19-Impfung beim Robert-Koch-Institut

 

Quelle:

Ärzteblatt

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