Chlamydiosen: Früherkennung von Atemwegsinfekten

Hinter Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Nasennebenhöhlen- oder Kehlkopfentzündungen kann auch das Bakterium Chlamydia pneumoniae stecken. Experten des Robert Koch-Instituts schätzen, dass der Erreger fünf bis 15 Prozent der außerhalb von Krankenhäusern erworbenen Lungenentzündungen verursacht.

Wer sich infiziert hat, merkt es meist nicht: Respiratorische Infekte mit dem Keim verlaufen oft so leicht, dass keine klinische Behandlung erforderlich ist. Betroffene verwechseln die Symptome häufig mit einer gewöhnlichen Erkältung. Auch im Falle schwerer Verläufe bleibt die Ursache oft unentdeckt.

 

Chronifizierung verhindern

Trotz des in der Regel milden Verlaufs birgt eine Infektion mit Cp. pneumoniae gesundheitliche Risiken. Unbehandelt können sich die Infekte chronifizieren und auch die Gefäße schädigen. So gelten chronische Gefäßinfektionen mit Chlamydien als Risikofaktor für Atherosklerose; chronische Infektionen der Gelenkflüssigkeit begünstigten Arthritiden.

 

Aufspüren mit Differnzialdiagnostik

Das RKI empfiehlt die PCR als Mittel der Wahl zur Diagnosestellung, da nur wenige, spezialisierte Zentren eine Zellkultur anlegen können. Das Problem: Bisher folgen die PCR-Protokolle der Labore noch keinem gemeinsamen Standard. Und: Da ein großer Teil der Bevölkerung Cp. pneumoniae in sich trägt, gewährleistet nur die Kombination eines hohen Antikörperspiegesl mit dazu passenden klinischen Symptomen die diagnostische Verwertbarkeit der Ergebnisse, so das RKI.

 

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Robert Koch-Institut