Biomarker sagen Symptomstärke von Pollenallergien vorher

Pollenallergien können mit unterschiedlich stark ausgeprägten Symptomen einhergehen. Einer Forschergruppe unter Leitung des Instituts für Umweltmedizin am Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München (Forschungsverbund UNIKA-T) ist es gelungen, anhand von Biomarkern die Symptomstärke schon vor der Pollenflugsaison abzuschätzen.

Allergischer Schnupfen
cenczi | pixabay

Symptomtagebuch, Nasenabstriche und Blutproben

Jucken, Niesen, geschwollene Nasenschleimhäute und eine laufende Nase kennzeichnen die allergische Rhinitis, mitunter kommt es auch zu Begleiterscheinungen wie Kopfschmerz und Abgeschlagenheit. Auch bei einigen Nicht-Allergikern zeigen sich Symptome, wenn ihre Nasen mit Allergenen in Berührung kommen. Um Biomarker für die Vorhersage der Symptomstärke zu identifizieren, baten die Wissenschaftler die Studienteilnehmer, ein Jahr lang ein Symptomtagebuch zu führen. Parallel nahmen sie regelmäßig Nasenabstriche und Blutproben der Probanden. Durch Vergleiche der Proben mit den von den Probanden notierten Symptomen konnte das Forscherteam vier Biomarker identifizieren, die schon vor der Pollenflugsaison erlauben, die Symptomstärke der Allergie einzuschätzen.

Vier Biomarker identifiziert

Vorhandensein und Ausprägung der körpereigenen Botenstoffe IL-8 und IL-33 sowie der Antikörper sIgG4 und sIgE lassen demnach Aussagen darüber zu, wie stark die allergische Reaktion ausfallen wird. Das Ergebnis sei auf dreifache Weise hilfreich, erklärt Mehmet Gökkaya, Erstautor der Studie: „Durch die Vorhersagbarkeit der Schwere der nasalen Symptome könnten wir diejenigen Erkrankten besser ausfindig machen, die am meisten von einer Behandlung der Krankheitsursachen profitieren. Zweitens könnten Biomarker helfen, um bei Nicht-Allergikern den Prozess der Allergieentwicklung verstehen und so letztlich verhindern zu können. Und drittens könnten wir mit Biomarkern diejenigen physiologischen Prozesse identifizieren, die die Krankheitssymptome im Ursprung hervorrufen. Dies wäre ein möglicher Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Medikamente.“

 

Quelle: Helmholtz Zentrum München

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