Biomarker ermöglichen exaktere Prognose für Präeklampsie

Etwa jede zehnte Schwangere entwickelt während der Schwangerschaft eine Hypertonie. Ob diese sich im weiteren Verlauf zu einer Präeklampsie entwickelt, ist jedoch oft ungewiss. Wissenschaftler aus Österreich stellten nun in einer Studie fest: Ein Quotient aus den Biomarkern sFlt-1 (soluble fms-like tyrosine kinase-1) und PlGF (placental growth factor) macht die Prognose einfacher und sicherer.

Ärztin misst den Blutdruck einer Schwangeren.

Zu 99 Prozent genau

Dass sich bei Schwangeren vor dem klinischen Ausbruch einer Präeklampsie das Verhältnis von sFlt-1 zu PIGF zugunsten von sFlt-1 verschiebt, ist bekannt. Prof. Dr. Harald Zeisler von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien und seine Kollegen bescheinigen jetzt: Liegt der Quotient aus beiden Werten bei ≤ 38, besitzt er eine hohe prädiktive Genauigkeit.  Zu 99,3 Prozent lässt sich damit eine Präeklampsie für die Woche, die auf die Berechnung folgt, ausschließen. Das ist wichtig für die Gesundheit der Mutter: Immer noch stehen zehn bis 15 Prozent aller maternalen Todesfälle in Zusammenhang mit einer Präeklampsie bzw. Eklampsie.

 

Test selektiv anwenden

Die Mediziner untersuchten insgesamt 1.050 Frauen in den Schwangerschaftswochen 24 bis 37, die unter Bluthochdruck, Proteinurie oder Ödemen litten. Das Ergebnis: Mit dem festgelegten Quotienten konnten die Mediziner zudem in fast 37 Prozent der Fälle eine Präeklampsie vorhersagen. Dies werten Experten als relevanten Fortschritt. Mit Blutdruckmessung plus Proteinuriebestimmung liegt die Quote für positive Vorhersagen nur bei circa 20 Prozent. Prospektive randomisierte Studien sollen nun zeigen, inwieweit der routinemäßige Einsatz des sFlt-1-PlGF-Quotienten auch für andere Frauen den Ausgang der Schwangerschaft positiv beeinflusst.

 

Quellen:

Medscape

 

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