Antikörper-Studie untersucht Immunität gegen SARS-CoV-2

Wer eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 durchgemacht hat, ist zumindest für einige Zeit immun gegen den Erreger. Viele Infektionen mit dem Virus verlaufen allerdings ohne Symptome oder nur mit sehr milden Krankheitsanzeichen. Deshalb ist schwer einzuschätzen, wie viele Menschen gegen das Virus immun sind. Eine Studie unter der Leitung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig soll diese Wissenslücke schließen.

Das Coronavirus SARS-CoV-2
Das Coronavirus SARS-CoV-2 PIRO4D | Pixabay

Untersuchung von mehr als 100.000 Blutproben

Bei einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 bildet das Immunsystem Antikörper gegen den Erreger. Diese sind im Blut nachweisbar. Um zu berechnen, wie viele Personen in Deutschland immun gegen das Virus sind, wollen die Wissenschaftler ab April anonyme Seren von mehr als 100.000 Blutspendern untersuchen. Dafür arbeitet das Helmholtz-Institut mit den Blutspendediensten, dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, der NAKO-Gesundheitsstudie, dem Robert Koch-Institut  sowie dem Institut für Virologie der Berliner Charité zusammen. Die Tests sollen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. So lässt sich das Fortschreiten der Pandemie einschätzen.

Ergebnisse für weitere Eindämmungsmaßnahmen nützlich

Erste Ergebnisse der – noch nicht endgültig bewilligten – Studie sollen bereits Ende April vorliegen. Sie könnten auch Einfluss auf zukünftige Schutzmaßnahmen gegen das Virus haben. „Den Immunen könnte man eine Art Impfpass ausstellen, der es ihnen zum Beispiel erlaubt, von Einschränkungen ihrer Tätigkeit ausgenommen zu werden“, sagte Prof. Gérard Krause, Leiter der Abteilung für Epidemiologie im Helmholtz-Zentrum, dem Magazin „Der Spiegel“ .

 

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Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung