Zika-Virus: Vorsorge schützt vor Infektion

Seit Herbst 2015 sind hierzulande sechs Zika-Fälle festgestellt worden – mit dem Karneval in Rio de Janeiro und den Olympischen Sommerspielen in Brasilien könnten sich bald mehr Menschen mit dem Virus infizieren. Im Februar 2016 rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen „Öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes“ (PHEIC) aus. Das Auswärtige Amt rät zur Vorsicht: Rückkehrer von der südlichen Erdhalbkugel sollten sicherheitshalber Kondome verwenden und ihr Blut testen lassen.

Verliebtes Paar im Urlaub spaziert am Strand von Brasilien.

Infektion meist ohne Beschwerden

Das Zika-Virus (ZIKV) wird durch die Aedes-Mücke übertragen. Wer gestochen wird, leidet etwa unter Fieber, Hautausschlag und Gelenk- oder Kopfschmerzen. In bis zu 80 Prozent der Fälle bleiben diese Symptome jedoch aus oder sind nur leicht ausgeprägt. Die Folge: Viele Zika-Fälle bleiben unentdeckt. Infizierte können möglicherweise den Virus auch beim Liebesspiel weitergeben. Daher empfiehlt der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes allen Menschen, die etwa nach Lateinamerika oder Südostasien reisen, bis zu 28 Tage nach der Rückkehr Kondome zu benutzen. Weil mittlerweile das Virus in Bluttransfusionen nachgewiesen wurde, sollten Rückkehrer zudem kein Blut spenden. Ein Bluttest klärt, ob der Reisende sich mit dem ZIKV angesteckt hat.

 

Schwangere sollten auf Fernreisen verzichten

Das Zika-Virus ist besonders gefährlich für Ungeborene, weil es zu Fehlbildungen und geistiger Behinderung führen kann. Daher sollten werdende Mütter möglichst nicht in Epidemieregionen reisen. Wer die Fernreise nicht vermeiden kann, sollte vorher mit einem Tropen- oder Reisemediziner sprechen und sich im Ausland konsequent vor Mückenstichen schützen. Einen Zika-Impfschutz oder Medikamente zur Prophylaxe gibt es bislang noch nicht. Doch Experten aus den USA entwickeln derzeit Impfstoffe, die 2017 getestet werden könnten.

 

Quellen:

Medscape vom 16.02.2016

Ärzte Zeitung vom 15.02.2016

Auswärtiges Amt: Merkblatt für Beschäftigte und Reisende

 

Mehr lesen:

IPF-Faltblatt Impfschutz

IPF Im Fokus: Labortests in der Schwangerschaft

Weitere Informationen zu diesen Themen