Balanceakt vegane Ernährung
Die meisten Veganer sind gut informiert, bei welchen Nährstoffen ihnen eine Unterversorgung droht. Einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung zufolge nimmt ein großer Teil von ihnen ergänzend Präparate ein, um einem Vitamin-B12-Mangel vorzubeugen. Viele wissen auch, in welchen pflanzlichen Lebensmitteln besonders viele der Mineralstoffe stecken, bei denen ebenfalls eine Unterversorgung droht – so zum Beispiel Eisen, Kalzium und Zink. Trotzdem gelingt es vielen nicht, ihren Bedarf vollständig zu decken. So stellte eine dänische Ernährungsstudie 2015 fest, dass ein Teil der Veganer, die Vitamin B12 als Nahrungsergänzung einnahmen, trotzdem nicht die empfohlene Zufuhr erreichte. Bei verschiedenen Mineralstoffen nahmen die Veganer ebenfalls im Schnitt deutlich weniger ein als empfohlen. Schwangeren, stillenden Müttern und bei Kindern in der Wachstumsphase raten Experten daher von einer rein pflanzlichen Ernährung grundsätzlich ab.
Bluttests decken Unterversorgung frühzeitig auf
Das Tückische an vielen Nährstoffmängeln: Die Folgen zeigen sich häufig erst nach Jahren. Deshalb empfehlen Ärzte Veganern, einmal im Jahr in einer Blutuntersuchung zu überprüfen, wie es um ihre Mineral- und Vitaminversorgung steht. Bei der Untersuchung sollten die Mediziner neben einem kleinen Blutbild unter anderem Holotranscobalamin und Methylmalonsäure messen, um die Vitamin-B12-Versorgung zu beurteilen. Außerdem gehören Ferritin, Vitamin D, Parathormon, TSH und Selen zu den wichtigsten Blutwerten. Ebenso sinnvoll ist das vertrauensvolle Gespräch mit dem Arzt: Veganer, die sich zum Beispiel abgeschlagen und dauermüde fühlen oder depressive Stimmungen erleben, sollten dies unbedingt beim Arztbesuch erzählen und auch über ihre Ernährungsweise berichten.
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