Testosteronmangel: richtig diagnostizieren, Ersatztherapie gut überwachen

Ab einem Alter von 40 Jahren sinkt der Testosteronwert bei Männern ab. Das ist ganz normal und gehört zum natürlichen Alterungsprozess. Rutscht der Wert jedoch zu tief, können Beschwerden wie Libidoverlust, Osteoporose und Blutarmut auftreten. Wichtig für Diagnose und Behandlung: präzise Laborwerte erheben.

Testosteronwert richtig bestimmen

Die unteren Grenzwerte für Testostern liegen zwischen 7 und 12 nmol/l. Der Wert muss jedoch korrekt gemessen werden. Fachleute empfehlen eine Blutabnahme morgens möglichst gleich um 8 Uhr – spätestens vor 11 Uhr – und nüchtern durchzuführen. Andernfalls liegt der falsch gemessene Wert in der Regel um 30 Prozent niedriger als der korrekte Wert; eine korrekte Diagnose ist so nicht möglich. Dazu kommt: Der Testosteronwert kann von Tag zu Tag deutlich schwanken. Expert*innen empfehlen Tests daher vor allem, wenn Patienten über klinische Symptome wie Müdigkeit, Antriebsarmut, unerklärliches Schwitzen und plötzlich nachlassende sexuelle Aktivität klagen.

Testosteronersatztherapiel gut überwachen

Liegt tatsächlich ein behandlungsbedürftiger Testosteronmangel vor, sollten Ärzt*innen vor der Ersatztherapie den PSA-Wert kontrollieren. Hintergrund: Liegt ein unerkannter Prostatakrebs vor, könnte Testosteron bislang schlafende Tumorzellen aktivieren und ihr Wachstum fördern. Fällt der PSA-Test unauffällig aus, sollte er drei Monate nach Beginn der Behandlung mit Testosteron erneut kontrolliert werden. Ebenfalls wichtig: Die Dosierung des Testosterons in der Substitutionstherapie muss gut eingestellt werden. Sonst steigt das Thromboserisiko, weil sich bei einer Überdosierung zu viele rote Blutkörperchen bilden. Daher sollte die Ersatztherapie gut überwacht werden.

 

Quelle:

Vorsicht vor Testosteron als Anti-Aging-Mittel und zur Leistungssteigerung: Nur wenige sind wirklich therapiebedürftig - Medscape - 9. Okt 2023.

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