Testosteronmangel: Kein Krebsrisiko bei Ersatztherapie

Männer, die sich im Alter antriebslos fühlen, häufig schlecht schlafen oder die Lust an der Liebe verlieren, sollten ihren Testosteronwert prüfen lassen. Das empfehlen Endokrinologen aus ganz Europa in Leitlinien ihrer Fachgesellschaften. Mittels Blutprobe wird dann ermittelt, ob eine Behandlung mit Medikamenten helfen kann. Aktuelle Studien zeigen: Die Testosteronersatztherapie erhöht das Krebsrisiko nicht.

Blutprobe gibt Auskunft

Das wichtigste männliche Geschlechtshormon bildet der Organismus zu 90 Prozent in den Hoden und zu zehn Prozent in den Nebennieren. Im Alter lässt die Testosteronproduktion

in den männlichen Keimdrüsen jedoch nach. Der veränderte Hormonhaushalt kann das Allgemeinbefinden beeinträchtigen sowie Muskeln und Knochen schwächen. Um festzustellen, ob der Körper tatsächlich zu wenig Testosteron bildet, reicht eine Blutprobe. Im Labor messen Mediziner die Gesamtkonzentration von Testosteron sowie die Werte bestimmter Sexualhormone im Blut und überprüfen die Funktion wichtiger Gene für die Testosteronbildung.

 

Experten empfehlen Ersatztherapie

Stellt der Arzt einen Testosteronmangel fest, kann dieser mit Medikamenten behandelt werden. Eine Testosteronersatztherapie stärkt nicht nur die Muskulatur und die Knochen. Sie wirkt sich Studien zufolge auch positiv auf die Gesundheit von Männern aus, die zusätzlich unter Stoffwechselstörungen wie dem Metabolischen Syndrom oder Diabetes leiden. Sorgen um ein erhöhtes Prostatakrebs-Risiko müssen sich die Patienten nicht machen: Studien aus den letzten Jahren haben deutlich gemacht, dass eine medizinisch erforderliche Testosteronersatzbehandlung weder Tumore in der Prostata auslöst noch bereits vorhandene Karzinome schneller wachsen lässt.

 

Quellen:

Ärztezeitung vom 17./18. Oktober 2014

 

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