Viele verzichten auf Kondomschutz
Syphilis wird durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht. Menschen können sich beim Sex anstecken. Die Erreger dringen durch winzige Schleimhautverletzungen in den Körper ein. Fast der Hälfte der Deutschen weiß, dass Syphilis (Lues) zu den sexuell übertragbaren Krankheiten gehört. Dennoch schützen sich vor allem Männer beim Sex untereinander nicht konsequent genug mit Kondomen: 84 Prozent der männlichen Betroffenen infizierten sich laut RKI auf diesem Weg. Vor allem jüngere Männer, die Sex mit Männern haben, lieben riskant. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen tritt Syphilis am häufigsten auf.
Bei positivem Testergebnis: Penicillin
Syphilis verläuft in Schüben. Anfangs bilden sich schmerzfreie Geschwüre an der Eintrittsstelle, etwa am Anus oder in der Mundhöhle. Nimmt der Betroffene diese Beschwerden nicht wahr oder ernst, bleibt die Erkrankung zunächst unerkannt. Dabei ist das Übertragungsrisiko in dieser Zeit besonders hoch, auch wenn die Beschwerden wieder abklingen. Bleibt die Syphilis unbehandelt, leiden Betroffene oft Jahre später unter Symptomen wie Hautausschlag, Haarausfall und hart anschwellenden Lymphknoten bis hin zu bleibenden Organschäden. Wer als Mann ungeschützten Sex mit Männern hat oder die Sexualpartner häufig wechselt, sollte sich regelmäßig untersuchen lassen und bei Beschwerden sofort zum Arzt gehen. Dieser klärt per Bluttest, ob tatsächlich der Syphilis-Erreger dahintersteckt. Bei einem positiven Ergebnis verschreibt der Arzt Penicillin. Dank diesen Antibiotika können Patienten auch im fortgeschrittenen Stadium wieder gesund werden. Kondome schützen davor, sich (erneut) mit Syphilis oder anderen sexuell übertragbaren Infektionen anzustecken.
Quellen:
Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 49/2015
Robert Koch-Institut: Merkblatt Syphilis
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IPF-Faltblatt Sexuell übertragbare Krankheiten