Schwangerschaft und Epilepsie: Medikamente überprüfen

Der Sicherheitsausschuss (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) rät dazu, Medikamente mit dem Wirkstoff Topiramat während der Schwangerschaft nicht zu verschreiben. Das Medikament wird zur Behandlung von Epilepsie verwendet, kann jedoch die neurologische Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen und schwere Geburtsschäden verursachen.

Schwangere Frau sitzt im Liegestuhl im Garten
Dora Zett | Fotolia

Bei Migräne schon verboten

Topiramat kommt auch in der Prävention von Migräne zum Einsatz. Dass der Wirkstoff in der Schwangerschaft zu schweren Fehlbildungen führen kann, ist bereits bekannt. Darum gibt es schon seit längerem die Empfehlung, bei Migräne während der Schwangerschaft auf dieses Medikament zu verzichten. Bei Epilepsie war die Abwägung einer Therapie während der Schwangerschaft bisher komplizierter. Doch auch hier sollen nun die Sicherheitshinweise aufgrund neuer Erkenntnisse nun verschärft werden.

Topiramat nach Möglichkeit ersetzen

Frauen, die Topiramat zur Behandlung von Epilepsie verwenden, rät der PRAC nun, das Arzneimittel während der Schwangerschaft generell nicht anzuwenden und mit den behandelnden Ärzt*innen nach einer Alternative zu suchen. Die Fachleute schlagen vor, Frauen mit Kinderwunsch oder im gebärfähigen Alter möglichst zu Beginn der Behandlung auf alternative Medikamente einzustellen. Falls keine Alternative zur Verfügung steht,  sollte die Notwendigkeit einer Topiramat-Behandlung mindestens einmal jährlich neu bewertet werden. Besteht kein Kinderwunsch, sollten betroffene Frauen konsequent und sicher verhüten.

 

Quellen:

EMA: Kein Topiramat in der Schwangerschaft – Sicherheitsausschuss empfiehlt Ärzten zusätzliche Maßnahmen - Medscape - 4. Sep 2023.

Deutsche Apothekerzeitung

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