Schuppenflechte oder Rheuma?

Etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Schuppenflechte (Psoriasis). Die Autoimmunkrankheit betrifft nicht nur die Haut. Sie kann auch die Gelenke in Mitleidenschaft ziehen. Mitunter entstehen Gelenkbeschwerden sogar, bevor es zu den typischen Hautveränderungen kommt. Für die Therapie ist es wichtig, eine Psoriasis- (PSA) von einer rheumatoiden Arthritis zu unterscheiden. Labortests unterstützen dabei.

Mann im grauen Sweatshirt kratzt sich aufgrund einer  Schuppenflechte am Arm.

Ausschlussverfahren: Antikörper und Entzündungswerte im Blut messen

Laborwerte allein reichen nicht aus, um Gelenkerkrankungen eindeutig festzustellen. Experten weisen jedoch darauf hin, dass sich eine PSA anhand bestimmter Blutwerte recht gut von rheumatoider Arthritis abgrenzen lässt. Dazu gehörten bestimmte Antikörper im Blut, die sogenannten Anti-CCP-Antikörper. Lassen sie sich in der Blutprobe nachweisen, liegt in etwa 90 Prozent der Fälle keine durch die Schuppenflechte verursachte Arthritis vor, sondern eine rheumatoide Arthritis. Fällt zudem ein Bluttest auf Rheumafaktoren positiv aus, erhärtet sich dieser Befund.

Genetische Marker unterstützen Nachweis

Direkte Hinweise auf eine Psoriasis-Arthritis kann ein anderer Laborwert geben: erweist sich der Wert HLA-B27. Dieses Eiweiß gehört  zur Gruppe der Humanen Leukozyten-Antigene (HLA). Die Zellen des Körpers erhalten durch diese Antigene eine individuelle Struktur, mit deren Hilfe das Immunsystem körpereigene von körperfremden Stoffen unterscheiden kann. Bei 60 bis 70 Prozent der Menschen mit einer PSA lässt sich dieses genetische Merkmal feststellen. Dagegen zeigt sich nur bei jedem zehnten Patienten mit rheumatoider Arthritis dieser Marker. Da HLA-B27 auch bei anderen Erkrankungen durch Labortests nachgewiesen werden kann, müssen Ärzte jedoch auch bei der Auswertung dieser Ergebnisse das Gesamtbild berücksichtigen.

 

Quelle:

Psoriasis-Netz

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