Prostatakarzinom: Tastuntersuchung zur Früherkennung nicht geeignet

Die rektale Tastuntersuchung eignet sich Forscher*innen zufolge nicht zur Früherkennung von Prostatakrebs bei Männern im Alter von 45 Jahren. Sie spürt einerseits vorhandene Tumore nicht zuverlässig genug auf und führt zudem häufig zu falsch-positiven Ergebnissen. Im Vergleich zur Tastuntersuchung lassen sich mit einem PSA-Test zudem bis zu viermal mehr Tumore der Prostata entdecken.

Antonio Gravante | Fotolia

Umfangreiche Studie prüft Eignung des PSA-Test

Die Ergebnisse der Krebsvorsorge mittels Tastuntersuchung hatten Wissenschaftler*innen im Rahmen der  PROBASE-Studie (Deutsche Prostatakrebs-Screening-Studie) untersucht. Die vom Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ durchgeführte Studie soll Erkenntnisse darüber bringen, wie wirksam ein risikoangepasstes PSA-Screening sein kann, das entweder im Alter von 45 Jahren oder 50 Jahren beginnt. Die Ergebnisse zeigten unter anderem, dass bei 86 Prozent der Männer, deren Prostatakrebs bei einem PSA-Test entdeckt wurde, der Tastbefund unauffällig gewesen war.

Screening mit PSA-Test kann unnötige Belastungen vermeiden

Nach Einschätzung der Studienautor*innen kann die rektale Tastuntersuchung als Screening-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs gleich in zweierlei Richtungen Schaden anrichten: Fällt das Ergebnis der Tastuntersuchung negativ aus, können sich Männer sich aufgrund der geringen Aussagekraft der Untersuchung in falscher Sicherheit wiegen. Die hohe Falsch-Positiv-Rate wiederum belastet Betroffene unnötige seelisch – und angesichts der erforderlichen Biopsie zur Abklärung des Verdachts auch körperlich.
 

Quelle:
Deutsches Krebsforschungszentrum

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