Auf Basis von Daten der Agency for Healthcare Research and Quality ermittelten Prof. Dr. Marie R. Griffin und ihr Team, dass es zwischen 2007 und 2009 168.000 stationäre Behandlungen aufgrund einer durch Pneumokokken ausgelösten Lungenentzündung weniger gab als noch im Vergleichszeitraum von 1997 bis 1999. Die Forscher schreiben diesen Erfolg einer im Jahr 2000 eingeführten Impfung für Kleinkinder, größere Kinder und Erwachsene zu.
Empfehlung der STIKO
Auch in Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 1998 allen über 60-Jährigen eine Impfung mit dem Polysaccharid-Impfstoff, der vor 23 der wichtigsten Pneumokokken-Typen schützt. Der Impfstoff ist normalerweise sehr gut verträglich, es kann jedoch zu Nebenwirkungen wie Rötungen um die Einstichstelle sowie zu allgemeinen Symptomen wie Kopfschmerzen und Fieber kommen. Generell wird Menschen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten und Patienten mit chronischen Nierenkrankheiten eine Wiederholungsimpfung alle fünf bis sechs Jahre empfohlen, so die STIKO. Bei allen anderen bietet die einfache Impfung ausreichenden Schutz.
Gefährliche Erreger von Lungenentzündung
Pneumokokken gehören zur Gruppe der Kugelbakterien. Sie werden per Tröpfchen-Infektion weitergegeben und können zum Beispiel eine Hirnhaut- oder Mittelohrentzündung sowie eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Meistens kommt es zu einer Lungenentzündung, die als Pneumonie bezeichnet wird.
Quellen:
Ärztezeitung vom 2. April 2014
Medical Tribune vom 6. Juni 2014
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