Experten fordern kombinierte Vorsorge
Mediziner gehen davon aus, dass ein HPV-Screening um 60 bis 70 Prozent besser vor Gebärmutterhalskrebs schützt als der Pap-Test allein. Viele internationale Studien sprechen dafür, beide Testverfahren zu kombinieren. Beim HPV-Test untersuchen Labormediziner Zellen aus dem Gebärmutterhals auf HPV-Erbgut. So stellen sie zuverlässig fest, ob eine Infektion mit Hochrisiko-HPV vorliegt. Nur die Untersuchung auf Zellveränderungen beim Pap-Test jedoch zeigt, ob und in welchem Umfang die Viren das Gebärmutterhalsgewebe geschädigt haben. Wissenschaftler des Klinikums Wolfsburg stellten in einer Studie mit rund 6.700 Frauen fest: Mit HPV-Screenings und zytologischem Abstrich konnten sie auch schwer identifizierbare oder versteckte Karzinome und Vorstufen entdecken.
Bestehendes Vorsorge-Angebot nutzen
Bisher übernehmen die Krankenkassen die Kosten für einen jährlichen Pap-Test. Dieser steht allen Frauen in Deutschland ab einem Alter von 20 Jahren zur Verfügung. Damit der HPV-Test ebenfalls zur Regelleistung werden kann, müssen ihn die Mitglieder des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) positiv bewerten. Bereits im November 2003 beantragte der Bundesverband der Innungskrankenkassen (IKK-BV) beim (G-BA), den HPV-Tests als Screening-Untersuchung zuzulassen. Spätestens bis April 2016 muss der G-BA seine Richtlinie zu den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen überarbeiten.
Quellen:
WOLPHSCREEN Studie des Klinikums Wolfsburg
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
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