Kinderwunsch und Rheuma: Schwangerschaft gut vorbereiten

Etwa zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung leben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) hierzulande mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Werden diese Erkrankungen korrekt diagnostiziert und gut behandelt, haben Rheumatikerinnen gute Chancen auf eine normale Schwangerschaft und die Geburt eines gesunden Kindes. Die Schwangerschaft sollten sie in Abstimmung mit Gynäkologen und Rheumatologen gut vorbereiten.

Impfstatus prüfen lassen

Rheumatisch-entzündliche Erkrankungen äußern sich auf viele unterschiedliche Arten. Für alle Rheuma-Formen gilt: Betroffene Frauen planen ihre Schwangerschaft am besten dann, wenn die Krankheit stabil eingestellt oder in Remission ist. Ansonsten gelten für Rheuma-Patientinnen dieselben Empfehlungen für alle Frauen mit Kinderwunsch: Um das Risiko von Infektionen in der Schwangerschaft zu reduzieren, sollten sie ihren Impfstatus kennen. Im Zweifelsfall klären Blutuntersuchungen, gegen welche Erreger noch ein Impfschutz besteht oder ob nachgeimpft werden muss. Ausreichend Folsäure einzunehmen vermeidet Fehlbildungen wie Neuralrohrdefekte (zum Beispiel Spina bifida, offener Rücken) beim Ungeborenen.

Blutanalysen für Patientinnen mit Kollagenosen

Frauen mit Kollagenosen, also einer systemischen Lupus erythematodes-Erkrankung (SLE) und dem Sjögren-Syndrom, benötigen besonders intensive Begleitung vor und in der Schwangerschaft. Dazu gehört es unter anderem, vor einer Schwangerschaft bestimmte Antikörper im Blut zu untersuchen: SSA-oder SSB-Antikörper können zum sogenannten neonatalen Lupussyndrom führen. Die Mutter gibt eine Sonderform der Lupus-Erkrankung an das Neugeborene weiter, die vor allem die Herzfunktion schwer beeinträchtigen kann.

 

Quelle:

Medscape

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