Selten heißt nicht ausgerottet
Krankheiten wie Diphtherie oder Tetanus treten in Europa gegenwärtig zwar eher selten auf. Ausgerottet sind sie deshalb aber nicht. Die geringe Zahl an Meldungen ergibt sich vor allem aus der hohen Impfrate bei Kindern. Die so entstehende Herdenimmunität schützt auch Erwachsene – aber nicht vollständig. Deshalb rät das RKI zu Auffrischimpfungen alle zehn Jahre. Bei Kindern, die im Säuglingsalter geimpft wurden, empfehlen Ärzte eine Auffrischung mit fünf bis sechs Jahren und eine weitere zwischen dem zehnten und 18. Lebensjahr.
Vor der Reise mit dem Arzt sprechen
Speziell in Endemiegebieten wie Russland, Indonesien und den Philippinen können sich Reisende leichter anstecken. Und selbst in Spanien starb in diesem Sommer ein sechsjähriges Kind an Diphtherie. Es war im Kleinkindalter nicht geimpft worden. Daher rät die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Personen, die nicht über eine ausreichende Grundimmunisierung verfügen oder bei denen die letzte Auffrischimpfung länger als zehn Jahre zurückliegt, sich impfen zu lassen. Auch wer bereits an Diphtherie erkrankt war, kann sich erneut anstecken. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rät Eltern, auch den Impfstatus von Kindern vor einer Reise zu kontrollieren. Mithilfe von Bluttests können Ärzte überprüfen, ob genug Antikörper gegen die jeweiligen Bakterien vorhanden sind. Im Laufe der Zeit nimmt die Menge der Antikörper im Blut ab. Regelmäßige Impfungen erhalten den Schutz vor einer Infektion aufrecht.
Quellen:
Die Welt, 15. Juli 2015
Mehr lesen:
IPF-Faltblatt Impfschutz
IPF-Faltblatt Reisemedizin