HP-Viren können Mund- und Rachenkrebs auslösen

Die meisten der mehr als 200 verschiedenen Humanen Papillomviren (HPV) sind für die Gesundheit harmlos – zum Glück, denn fast jeder sexuell aktive Mensch infiziert sich irgendwann im Leben damit. Einige HPV-Typen gelten allerdings als Hochrisikoviren. Seit langem ist bekannt, dass sie Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Weniger bekannt ist: Durch Oralsex können HP-Viren auch Krebs im Mund- und Rachenraum auslösen.

Junges Paar
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Jeder zweite Tumor an Hals oder Kopf geht auf HPV zurück

HP-Viren werden über den Kontakt mit Schleimhaut übertragen. Neben Geschlechtsverkehr zählt dazu Oralsex sowie in seltenen Fällen auch „Petting“. Allerdings folgt nicht auf jede Infektion eine Krebserkrankung – aber das Risiko steigt. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) geht davon aus, dass in Deutschland etwa die Hälfte der Tumore im Hals-Kopf-Bereich auf eine HPV-Infektion zurückgeht. Schleimhautabstriche oder Gewebeproben können Auskunft darüber geben, ob eine Infektion mit einem Hochrisikotyp vorliegt. Seit 2020 gehört ein HPV-Test deshalb für Frauen zum Krebs-Früherkennungsprogramm.

Schutzimpfung für Jugendliche schützt

Den besten Schutz vor einer HPV-Infektion bietet eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt Jungen und Mädchen ab neun Jahren die Impfung. Ist sie bis 14 Jahre noch nicht erfolgt, sollte sie bis spätestens zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Am sichersten wirkt die Impfung vor dem ersten Sexualkontakt, weil es dann bereits zur Infektion kommen kann.

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