Polnische Wissenschaftler untersuchten anhand der Daten von über 7.000 Herzinfarkt-Patienten, wie schnell Betroffene nach dem Auftreten erster Symptome mittels EKG untersucht wurden und anschließend eine Notfallbehandlung mit einem Herzkatheter (PCI – perkutane koronare Intervention) erhielten. Dabei zeigte sich: Rund zwei Drittel der Patienten wiesen die Notfallmediziner nach Beginn der Beschwerden direkt in ein Zentrum mit PCI-Möglichkeiten ein – allerdings geschah dies bei jungen Frauen merklich seltener. Die Wissenschaftler führen dies unter anderem auf eine mangelnde Aufklärung über Herzerkrankungen bei Frauen zurück.
Herzinfarkt-Beschwerden bei Frauen erkennen
Auch in Deutschland dauert es länger, bis Frauen mit Herzinfarkt die Rettungsstelle informieren. Laut Deutscher Herzstiftung vergehen bis zur Wahl der rettenden Notfallnummer 112 bei durchschnittlich 108 Minuten. Bei Männern sind es 80 Minuten. Grund für die Verzögerung, die beim Herzinfarkt lebensbedrohlich sein kann, sind auch hierzulande untypische Beschwerden. So erleben Frauen seltener starken Schmerz im Brustkorb, sondern häufiger Druck oder Engegefühl in der Brust. Auch Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch treten bei Frauen deutlich häufiger als Herzinfarkt-Symptome auf. Dann gilt es: Nicht zögern – umgehend den Notarzt rufen. Lieber auch einmal zu viel.
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