Gefährliche Mückenstiche

Die ersten Mücken sirren und schwirren schon. Schuld daran ist der milde Winter, den mehr Mückeneier überlebt haben als in Vorjahren. Doch nicht nur die heimischen Arten fühlen sich dieses Jahr besonders wohl. Auch ihre Verwandten aus fernen Ländern siedeln sich zunehmend in Deutschland an – und bringen Tropenkrankheiten mit.

Exoten werden heimisch

Tropenmediziner weisen darauf hin, dass sich die Asiatische Tigermücke bereits in Bayern und Baden-Württemberg angesiedelt hat. Sie überträgt neben Dengue-Fieber auch West-Nil-Fieber. Ein Stich der Asiatischen Buschmücke kann ebenfalls West-Nil-Fieber zur Folge haben. Dieses Insekt kommt nicht nur im Süden, sondern auch in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vor.

 

Symptome mit Labortests klären lassen

Die meisten Infektionen mit West-Nil-Fieber verlaufen ohne Symptome. Nur etwa 20 Prozent der Infizierten erkranken tatsächlich am West-Nil-Virus (WNV). Die Betroffenen leiden unter  Kopf- oder Muskelschmerzen und Appetitlosigkeit. Ob tatsächlich eine WNV-Infektion vorliegt, kann der Arzt mit Laboruntersuchungen des Blutserums klären. Beim Dengue-Fieber gesellen sich zu Kopf- und Gliederschmerzen hohe Temperaturen bis 40 ºC. Die Betroffenen fühlen sich zudem schnell sehr krank. Kommen Hautrötungen hinzu, die sich vom Rumpf über den Körper ausbreiten, sollten die Patienten ihren Arzt auf zurückliegende Mückenstiche hinweisen. Bereits in der Frühphase der Erkrankung helfen Schnelltests und eine Untersuchung des Blutserums, der Krankheitsursache auf die Spur zu kommen.

 

Tropenkrankheiten vom Balkon

Wissenschaftler des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg gehen davon aus, dass sich zumindest das West-Nil-Fieber in Deutschland über kurz oder lang etablieren wird. Denn neben der exotischen Buschmücke gehört auch die Nördliche Hausmücke zu den Krankheitsüberträgern. Diese ist ohnehin bereits in ganz Deutschland verbreitet. Einzige Präventionsmaßnahme: konsequent vor Mückenstichen schützen, etwa mit dichtgewebter Kleidung, die nicht eng anliegt. Auch Mückenschutzmittel, die auf die Haut aufgetragen werden, minimieren das Risiko erfolgreich.

 

Quelle:

Medical Tribune, 28. März 2014

 

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