Blutzuckerwert beeinflusst Mundgesundheit
Mediziner sind sich einig: Mundgesundheit und Allgemeingesundheit stehen in enger Wechselwirkung. Denn Bakterien, die Entzündungen in der Mundhöhle und am Zahnfleisch verursachen, können über die Blutbahn auch in weit entfernte Regionen des Körpers gelangen. Dort begünstigen sie mitunter andere Erkrankungen. Besonders Diabetiker sollten auf gesundes Zahnfleisch achten: Liegt der Blutzuckerspiegel langfristig zu hoch, kann ihr Blut das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Das schwächt auch die körpereigenen Abwehrmechanismen gegen Mundbakterien, die Parodontitis auslösen. Die Keime können sich schneller vermehren und zu Zahnfleischerkrankungen führen.
Zahnfleischentzündung erschwert Blutzuckereinstellung
Bleibt die Parodontitis unbehandelt, wird es für betroffene Diabetiker auch schwerer, ihre Blutzuckerwerte richtig einzustellen. Denn die chronischen Entzündungsherde im Mund verstärken die Insulinresistenz der Zellen – sie sprechen schlechter auf das künstlich zugeführte Insulin an. Wie sehr die Insulindosis erhöht werden muss, hängt auch davon ab, wie lange die Betroffenen schon Diabetes haben und welche Erkrankungen noch vorliegen. Eine unbehandelte Parodontitis erhöht zudem ihrerseits die Gefahr für Folgeerkrankungen: So zeigen Studien, dass Diabetiker mit fortgeschrittener Parodontitis ein 8,5-fach höheres Risiko tragen, an einer Nierenerkrankungen zu sterben.
Quellen:
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Initiative „Gesund im Mund bei Diabetes“
Mehr lesen:
Patientenratgeber „Parodontitis und Diabetes“
IPF-Faltblatt Volkskrankheit Diabetes