20- bis 39-jährige besonders betroffen
In Deutschland sinken insgesamt zwar die Darmkrebs-Erkrankungsraten bei Frauen und Männern. Dafür wächst die Zahl der Menschen in der Altersgruppe von 20 bis 49, bei denen Ärzte ein kolorektales Karzinom feststellen. Eine aktuelle Studie beziffert den Anstieg von 2008 bis 2012 mit durchschnittlich 1,3 Prozent pro Jahr. Die meisten Neuerkrankungen weist die Statistik in der jüngsten Altersgruppe aus: Bei den 20- bis 39-Jährigen ist der Zuwachs etwa doppelt so hoch wie in der Gesamtgruppe unter 50. Laut Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut wurde im Jahr 2014 bei 3435 unter 50-Jährigen Darmkrebs entdeckt, im Jahr 1999 waren es 2797 Fälle gewesen. Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums bewerten diese Entwicklung als statistisch signifikant und klinisch bedeutsam.
Mögliche Warnsymptome früh abklären
Von einer Ausweitung des Darmkrebsscreenings auf Jüngere raten Mediziner bisher ab – diese Maßnahme bewerten sie als nicht effektiv. Wichtiger ist es, das individuelle Risiko abzuklären und verdächtige Symptome ernst zu nehmen. Bei anhaltenden Schmerzen und Verdauungsbeschwerden etwa, für die sich keine klare Ursache finden lässt, bietet der immunologische Stuhltest erste Hinweise auf mögliche Blutungen im Darm. Diese können von Tumoren verursacht werden. Liegt eine familiäre Vorbelastung vor, empfiehlt sich eine Darmspiegelung – ganz unabhängig vom Alter des Patienten.
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