Darminfektion nach dem Grillabend

Strahlender Altweibersommer zieht ins Land, die Grillsaison ist noch nicht vorbei! In zahlreichen Gärten, Parks und auf den Terrassen kommen noch einmal Leckereien übers Feuer. Für manche Grillfreunde mit üblen Folgen: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkrankten bundesweit bisher über 44.000 Menschen an Darminfektionen durch Campylobacter-Bakterien – die gern auf Grillgut wie Fleisch und Geflügel siedeln.

Vorsicht bei Vorerkrankungen

Die Infektion macht sich durch starken Durchfall, Schmerzen und Krämpfen in der Magen-Darm Region sowie Fieber und Müdigkeit bemerkbar. Meistens haben die Betroffenen nach spätestens einer Woche alles überstanden. In seltenen Fällen verläuft die Erkrankung aber auch deutlich schwerer und hält länger an. Besonders Menschen, die Medikamente zur Immunsuppression einnehmen oder an Immunschwäche leiden, sollten sich behandeln lassen. Wenn Betroffene stark fiebern und Beschwerden sie länger als eine Woche plagen, muss der Arzt die Infektion unter Umständen mit Antibiotika behandeln. Um den Erreger präzise zu bestimmen, züchten Labormediziner mittels einer Stuhlprobe eine Bakterienkultur. Aus der Probe können sie auch spezifische Antigene des Erregers nachweisen.

 

Küchenhygiene auch am Grill

Campylobacter-Infektionen liegen noch vor den in diesem Jahr gemeldeten Fällen einer Salmonellen-Infektion. Gegen beide Erkrankungen hilft gründliche Küchenhygiene am besten: Grillfleisch gehört im Kühlschrank in geschlossene Behälter, Tauwasser abspülen und Verpackungen sicher entsorgen, getrennte Küchenutensilien für Gegartes und Rohes, gründlich die Hände waschen – und vor allem Geflügel auf dem Grill auf über 70 Grad durchgaren.

 

Quellen:

Medical Tribune, 22.08.2014

Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 15. September/Nr. 37

Robert Koch-Institut, RKI-Ratgeber für Ärzte