Chronisch entzündete Nasennebenhöhlen: Immunsystem untersuchen lassen

Ständig ein dumpfes Druckgefühl, Kopfschmerzen, wiederholte Infekte – eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) verursacht immer wieder solche Beschwerden. Laut HNO-Ärzten gehört die chronische Sinusitis mit länger als zwölf Wochen andauernden Beschwerden zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Wenn die Sinusitis einfach nicht verschwinden will, kann dahinter ein Immunmangelsyndrom stecken. Umfassende Labortests geben Aufschluss darüber, wie fit das Immunsystem ist.

Älteres Paar putzt sich bei Herbstspaziergang zur Grippeimpfung  die Nase.
Bild: Drubig Photo | Fotolia

Angeborene und erworbene Immunschwäche als Verursacher

Fachmediziner beobachten, dass sowohl angeborene (primäre) als auch erworbene (sekundäre) Immunmangelsyndrome bei Patienten mit chronischer Nasennebenhöhlenentzündung überdurchschnittlich häufig vorkommen. Zu den angeborenen Immunschwächen, die chronische Sinusitis verursachen, gehört das variable Immundefektsyndrom: Den Betroffenen fehlen verschiedene Antikörper-Klassen. Auch der selektive IgA-Mangel kann eine dauerhafte Nasennebenhöhlenentzündung verursachen. Denn: Der Organismus benötigt ausreichend IgA-Antikörper, damit die Schleimhäute erfolgreich Erreger abwehren können. Meist schwächen jedoch Vorerkrankungen etwa des Stoffwechsels wie Diabetes oder bestimmte Medikamente wie Kortison oder Chemotherapien das Immunsystem.

Diagnose mit Labortests

Um eine Immunschwäche zu erkennen, wird der Arzt mehrere Laboruntersuchungen veranlassen. Labormediziner erstellen ein vollständiges Blutbild, messen die Werte verschiedener Antikörper im Blutserum und überprüfen den Antikörperspiegel gegen bestimmte Erreger. Manchmal liegt jedoch ein Immunmangel vor, obwohl die Laborergebnisse normale Antikörperwerte im Blutserum ergeben. Dazu gehört das spezifische Antikörpermangelsyndrom. Eine Impfung mit Polysaccharid-Vakzine hilft, es zu erkennen: Der Organismus Betroffener wird auf die Impfung nur mit einer sehr schwachen IgG-Antikörper-Antwort reagieren.

 

Quelle:

Medical Tribune online

 

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