43 Prozent kennen ihren Impfstatus nicht

Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten Maßnahmen, um sich gegen schwere Infektionskrankheiten zu schützen. Den meisten Eltern ist das auch zumindest für die Gesundheit ihrer Kinder bewusst: 74 Prozent von ihnen lassen ihren Nachwuchs gemäß der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) impfen. Nur 0,4 Prozent lehnen das vollständig ab. Auf ihren eigenen Impfstatus achten Erwachsene allerdings deutlich weniger.

Eine aktuelle Umfrage des Allensbach Instituts für Demoskopie ergab, dass 43 Prozent der Bundesbürger ihren aktuellen Impfschutz nicht kennen. Besonders bedenklich: In der Altersgruppe ab 60 Jahren weiß nur jeder Zweite über seinen Impfstatus Bescheid. Dabei wird gerade in höherem Alter zu bestimmten Impfungen geraten.  

 

Regelmäßiges Impfen wird empfohlen

Regelmäßige Schutzimpfungen sind zwar keine Pflicht in Deutschland, werden aber von der STIKO empfohlen. Nach Angaben der Allensbach-Umfrage achtet etwa die Hälfte der Bürger auf eine regelmäßige Erneuerung ihres Impfschutzes. Die Tetanusimpfung wird am häufigsten aufgefrischt – immerhin bei 47 Prozent der Befragten. An Zweiter und Dritter Stelle folgen wiederholte Impfungen gegen Grippe (23 Prozent) und Diphterie (20 Prozent). Den Masernschutz frischen nur elf Prozent der Befragten regelmäßig auf.

 

Masern: Impfschutz bald Pflicht?

Masern gelten als eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt. Trotz wirksamer Impfstoffe stieg die Zahl der Infektionen in den vergangenen Jahren wieder an. Im Kampf gegen die gefährliche Erkrankung, verfolgt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ziel, Masern in Europa bis 2015 komplett auszurotten. Seit dem Anstieg der Masernerkrankungen wird daher auch über eine Impfpflicht diskutiert. Laut der Allensbach-Umfrage sind 60 Prozent der Bürger für eine solche Initiative. Vor allem in Ostdeutschland, wo bereits vor der Wende pflichtmäßig gegen bestimmte Infektionskrankheiten geimpft wurde, würden die Befragten den Vorschlag befürworten.

 

Quellen:

Institut für Demoskopie Allensbach

Robert Koch-Institut

 

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