Durch umfassende Screenings aller Schwangeren ließe sich die Zahl der Kinder, die durch eine Infektion der Mutter geschädigt werden, nach Meinung von Ärzten und Wissenschaftlern jedoch deutlich verringern.Die Labortests sind auch deshalb wichtig, weil die Infektionen oft keine oder keine eindeutigen Symptome verursachen. Daher bleiben sie häufig unentdeckt. Dennoch können Schwangere die Krankheiten an ihr Ungeborenes weitergeben – mit schwerwiegenden Folgen: Betroffene Kinder leiden etwa an Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen, Seh- und Hörstörungen oder schweren Behinderungen.
Einige der Untersuchungen gehören im Ausland längst obligatorisch zur Schwangerschaftsvorsorge. So steht Schwangeren in Österreich und Frankreich der Test auf den Erreger Toxoplasma gondii seit Jahren zu. Mit Erfolg: Seit Österreich das Screening in den frühen 70er Jahren eingeführt hat, sank das Infektionsrisiko von 78 Infektionen je 10.000 Lebendgeburten bis heute auf etwa 1:10.000 Fälle. Sowohl der Bundesverband der Frauenärzte als auch Experten des Robert Koch-Instituts fordern daher, den Test in die Mutterschaftsrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses aufzunehmen.
Mehr Informationen über Labortests in der Schwangerschaftsvorsorge finden Betroffene, Angehörige und Mediziner auf www.vorsorge-online.de. In einem aktuellen Schwerpunkt in der Rubrik„Im Fokus“ fasst das IPF den derzeitigen Wissensstand und Expertenempfehlungen zu Vorsorgetests in der Schwangerschaft zusammen.
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IPF Im Fokus: Schwangerschaftsdiagnostik
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