Sepsis: Mehr als jede zehnte durch Harnwegsinfektionen

Bei einer Sepsis greift eine zunächst lokal begrenzte Infektion auf den gesamten Organismus über. Rund zwölf Prozent dieser lebensbedrohlichen Erkrankungen entstehen Studien zufolge aus einer Harnwegsinfektion. In Deutschland erkranken Schätzungen zufolge zwischen 280.000 und 350.000 Menschen pro Jahr an einer Sepsis; 30 bis 40 Prozent der Betroffenen versterben daran.

Tödliche Infektion

Besonders gefährlich ist eine schwere Sepsis oder gar ein septischer Schock. Diese Formen der Sepsis ziehen Organe in Mitleidenschaft. Beim septischen Schock gerät der Organismus durch die in die Blutbahn gelangten Gifte der Erreger so unter Stress, dass mehrere Organe gleichzeitig versagen. Analysen von Krankenhausstatistiken in Deutschland zeigen: 43 Prozent der Patienten mit einer schweren Sepsis sterben an der Infektion, ein septischer Schock führt in fast 60 Prozent der Fälle zum Tode.

Harnwegsinfektionen als Risiko

Studien zeigen, dass 57 Prozent der Sepsis-Fälle durch im Krankenhaus erworbene Infektionen ausgelöst werden. Harnwegsinfektionen gehören mit 22 Prozent zu den häufigsten Krankenhausinfektionen, geschätzte drei bis vier Prozent davon gehen auf den gesamten Organismus über. Auch ambulant erworbene Harnwegsinfektionen können zu einer Sepsis führen, wenn die Entzündung verschleppt wird. Symptome für eine Entzündung der Harnwege sind Schmerzen und Brennen beim Wasserlasse sowie ständiger Drang zur Toilette bei meist nur geringer Urinmenge.  Zu den Risikofaktoren für eine Harnwegsinfektion gehören ein geschwächtes Immunsystem, Diabetes,  und Harnabflussstörungen beispielsweise durch Harnsteine, Tumoren oder eine vergrößerte Prostata. Auch ältere Menschen mit einem Blasenkatheter sind anfällig für Infektionen der Harnwege.  Bei typischen Beschwerden sollten Risikopatienten sich unbedingt untersuchen lassen.

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