Betroffene sollten bei Symptomen wie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen oder krampfartigen Unterleibsbeschwerden zügig ihren Frauenarzt aufsuchen und einen Urintest machen lassen.
Organismus anfälliger für Harnwegsinfektion
Neben dem Hormonhaushalt verändern sich in der Schwangerschaft auch das Gewebe von Nieren und Harntrakt sowie die biochemische Zusammensetzung des Harns. Aufgrund der hormonellen Umstellung lockert sich die Muskulatur der Harnorgane, Harnröhre und Harnleiter weiten sich. Bakterien können so besonders leicht in die Blase aufsteigen. Zudem werden die Nieren um etwa 30 bis 40 Prozent besser durchblutet, so dass auch ihre Filterleistung zunimmt und der Urin dünner wird. Das schwächt die infektionshemmenden Substanzen im Urin. Erreger vermehren sich leichter. Zudem erweitern sich die Harnleiter oberhalb des kleinen Beckens. Die Folge: Der Urin fließt verzögert ab. Das Risiko, dass aus einer Blasenentzündung eine Nierenbeckenentzündung wird, steigt.
Urinuntersuchung in der Schwangerschaft
Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge lässt der Gynäkologe alle vier Wochen den Urin im Labor auf Bakterien untersuchen, in den letzten beiden Schwangerschaftsmonaten sogar alle zwei Wochen. Hintergrund: Bakterien im Bereich der Harnwege verursachen nicht immer Beschwerden. Mit den regelmäßigen Urintests können Ärzte diese sogenannten „asymptomatischen Harnwegsinfektionen“ frühzeitig erkennen. Verspüren Schwangere zwischen den Untersuchungsintervallen akute Beschwerden, sollten sie nicht zögern, zusätzliche Tests beim Arzt vornehmen zu lassen. Antibiotika schützen vor Folgeerkrankungen wie Präeklampsie oder in schweren Fällen Fehlgeburten.
Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Urologie
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