Krebsfrüherkennung während Corona: nicht einmal 50 Prozent nutzten Angebote

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für Früherkennung von Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs und Prostatakrebs. Auswertungen von Krankenkassen zeigen, dass diese Angebote zu selten wahrgenommen werden. In den Pandemiejahren verstärkte sich dieser Trend offenbar: 2021 nutzen beispielsweise nur 43 Prozent der Berechtigten die Früherkennung von Krebserkrankungen der Frau und nur 22 Prozent der Berechtigten die Früherkennung von Krebserkrankungen beim Mann.

Frauen: zwischen 20 und 40 Prozent weniger zur allgemeinen Krebsfrüherkennung

Besonders deutlich wirkte sich die Corona-Pandemie während der ersten Infektionswelle im Jahr 2020 auf die Krebsfrüherkennung aus. So zeigt eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, dass die Teilnahme von Frauen an der allgemeinen Krebsvorsorge von März bis Mai 2020 zwischen rund 20 Prozent und fast 40 Prozent zurückging. Auch 2021 blieben mehr Frauen als noch 2019 der Früherkennung fern. Anders als 2020 hielt dieser Trend nicht nur wenige Monate, sondern fast das gesamte Jahr über an. Den größten Rückgang für 2021 im Vergleich mit 2019 verzeichnen die Wissenschaftler*innen im Mai 2021 mit 25,2 Prozent weniger Nutzer*innen.

Männer: auch ohne Pandemie höchstens 36 Prozent regelmäßig zur Früherkennung

Im Jahr 2021 sind lediglich etwa 10 bis 15 Prozent der Männer im Alter bis zu 52 Jahren zur allgemeinen Krebsfrüherkennung gegangen. Auch bei den Älteren bis 80 Jahren beobachten die Wissenschaftler*innen einen Rückgang bei der allgemeinen Krebsvorsorge – über alle Monate des Jahres hinweg. Die Daten bestätigen zudem, dass Männer auch langfristig die Angebote zur Krebsfrüherkennung zu wenig nutzen: Höchstens 36 Prozent der männlichen Versicherten nahmen in mindestens fünf von zehn Jahren die ihnen zustehenden Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch.

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