Keine Metastasen: 90 Prozent Darmkrebs-Patienten überleben

Jährlich erhalten etwa 62.500 Menschen hierzulande die Erstdiagnose Darmkrebs. Bei rund einem Viertel der Betroffenen hat der Krebs dann schon andere Organe befallen. Von diesen Patienten leben nur noch zehn Prozent fünf Jahre nach der Diagnose. Wird die Erkrankung früher erkannt, leben dann noch 90 Prozent der Patienten.

Labortests unterstützen effektive Behandlung

Nach einer Diagnose können Laboruntersuchungen dabei helfen, Leben zu verlängern oder gar zu retten: Mit Suchtests auf bestimmte Biomarker hoffen Mediziner, die Behandlung fortgeschrittener Darmkrebserkrankungen verbessern zu können (tertiäre Prävention). So sprechen etwa 60 Prozent aller Dickdarmtumore auf eine Antikörper-Therapie an, die das Wachstum von Tumorzellen blockiert. Allerdings wirkt sie nur, wenn in den Tumorzellen ein bestimmtes Gen (KRAS-Gen) nicht verändert ist. Mit einem Labortest analysieren Mediziner die Beschaffenheit des Gens und wählen dann die passende Therapie aus.

 

Risiko für Tochtergeschwülste erkennen

Bei etwa einem Drittel der Darmkrebspatienten kommt es trotz erfolgreicher Ersttherapie zu Metastasen. Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums sowie der Charité in Berlin entdeckten 2009 ein Gen, das die Metastasenbildung fördert (MACC1-Gen). Sie konnten nachweisen: Je weniger Enzyme dieses Gen produziert, desto besser die Lebenserwartung. Wie aktiv das Gen ist, klärt ein Bluttest. Zukünftig könnten mehr Patienten als bisher in einem frühen Krankheitsstadium zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie erhalten, um ihre Heilungschancen zu steigern.

 

Quellen:

Felix Burda Stiftung

Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin

 

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